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Brief an den Club

Hey Indra an der Großen Freiheit, hast du das gesehen und gehört? Beatles-Convention in Hamburg-St. Pauli am Wochenende? 4.000 Pilzköpfe vor deiner Tür? Runde Sonnenbrillen, Schlaghosen, bunte Anzugjacken, all das „Obladi-oblada“, das ganze „Help!“-Geschreie, all das „Lucy in the Sky with Diamonds“? Alle waren doch auf dem „Yellow Submarine“, weren‘t they?

Haben sie nicht dagestanden, auf der Straße, und an den Häusern die Fenster abgesucht? Sich erzählt, wo die wohnten, die Beatles, als sie das erste Mal außerhalb Englands auf der Bühne standen? „Vor mehr als 40 Jahren war das“, meinte einer, „vor 44, um genau zu sein“, hat ihn sein Kollege verbessert. Und haben sie nicht alle, diese Beatlemaniacs, dein Werbeschild beglotzt, das übrigens gelb ist wie ein Unterseeboot, und geschwärmt: von dem ersten Konzert, bei dem auch sie nur im Traum dabei waren?

Vielleicht haben sie, und ich kam nur zu spät. Aber als ich gestern an deiner Theke klebte, Indra, du Wahnsinns-Beatles-Schuppen, saß mir bloß ein weißhaariger Großstadt-Indianer gegenüber. Er trank viele Gläser mit Whiskey drin. Er erzählte. Und als es vor deinen winzigen Fensterschlitzen hell wurde, nahm er am Klavier auf der Bühne Platz und intonierte eine Nummer. Nicht von den Beatles, sondern von Ray Charles. Der Wirt goss ihm noch ein Glas voll und schimpfte über Convention-Veranstalter, die Gagen nicht zahlen. Ich habe mich da, über meinem fünften Pils, ja etwas gefragt, liebes Indra. Ich habe mich gefragt, was wohl passiert wäre, wenn hier – vor 40 Jahren, oder 44 – der Veranstalter die Band nicht bezahlt hätte.

Ich grübele immer noch, deinMarkus Flohr

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