: Türkische Hilfe erbeten
USA möchten türkische Truppen für Irak. Angriffe auf US-Soldaten. EU will unabhängigen Wiederaufbaufonds
BERLIN dpa ■ Angesichts anhaltender Guerilla-Angriffe im Irak haben die USA die Türkei um die Entsendung von Truppen gebeten. Wie die türkische Zeitung Hürriyet gestern unter Berufung auf Ministerpräsident Erdogan berichtete, sei mit einer Entscheidung über einen Einsatz von rund 5.000 Soldaten bis Ende dieses Monats zu rechnen. Pakistan lehnte gestern die US-Bitte um Entsendung von Truppen in den Irak ohne internationales Mandat ab.
Im Irak riss die Serie von Angriffen auf die US-Besatzungsarmee nicht ab. Ein US-Soldat und ein irakischer Übersetzer wurden gestern im Norden Bagdads getötet und drei weitere Soldaten verletzt, als ihr Fahrzeug von einer Bombe zerstört wurde. Zusätzlich schossen die Attentäter mit Kleinfeuerwaffen auf ihre Opfer. Wie das US-Militärkommando weiter mitteilte, wurden auch zwei US-Soldaten bei einer Attacke von Untergrundkämpfern in Ramadi 100 Kilometer westlich von Bagdad verletzt.
Unterdessen zeichnete sich bei einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel gestern breite Unterstützung für den Vorschlag ab, für den Wiederaufbau des Iraks einen von den USA unabhängigen Fonds zu unterstützen. Vor allem die Gegner des Irakkrieges innerhalb der EU wollen nicht in den bereits bestehenden Wiederaufbaufonds zahlen, der aus den irakischen Ölverkäufen finanziert und von den USA kontrolliert wird. Die EU strebt eine stärkere Rolle für die Vereinten Nationen an. Außenminister Fischer nannte die Idee eines zweiten Fonds mit EU-Beteiligung vernünftig.