Proteste beginnen

Atomkraftgegner demonstrieren mit Mahnwache gegen heutige Atomtransporte von Gronau nach Russland

GRONAU taz ■ Anti-Atom-Initiativen aus dem Münsterland protestieren seit gestern Nachmittag gegen drohende Transporte von abgereichertem Uran aus der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau nach Russland. Nach Informationen der Gruppe Widerstand gegen Atomanlagen Münster (WIGA) soll der Transport heute um 17 Uhr per Bahn erfolgen. Die Zusammenstellung des Zuges werde von der Gruppe bereits seit Wochen beobachtet, so ein Sprecher. Für den Abend war zusätzlich der Aufbau eines Widerstandscamps in der Nähe der UAA geplant.

Die Proteste sollen einen früheren Transport zur Umgehung weiterer Demonstrationen verhindern: Die Atomkraftgegner planen gemeinsam mit Anti-Atom-Initiativen aus Niedersachsen und den Niederlanden Aktionen entlang der gesamten Transportstrecke – etwa eine Demonstration vor dem Hauptbahnhof in Münster, der heute gegen 19 Uhr passiert werden soll. Weitere Proteste sind etwa in Borghorst, Bad Bentheim und Hengelo geplant. Die Forderung der Initiativen: Die rot-grüne Landesregierung müsse den Urantransport verhindern – das abgereicherte Uran aus Gronau sei „als panzerbrechende Munition militärisch einsetzbar“. Auch sei der Atommülltourismus quer durch Europa wegen „der hohen Unfallgefahr beim Bahn- und Seetransport schlicht unverantwortlich“. Wie bei den drohenden neuen Castor-Lieferungen ins Zwischenlager Ahaus verfüge die Landesregierung über juristischen Spielraum, der „zur Verhinderung“ genutzt werden müsse. WYP