: Pfand: Deutsche trinken deutsch
BERLIN ap ■ Trotz des Jahrhundertsommers ist der Absatz ausländischer Getränke in Deutschland im vergangenen Jahr um etwa ein Fünftel gesunken. Anlass dafür ist womöglich das Pflichtpfand auf Einwegverpackungen. Das ergab zumindest eine gestern veröffentlichte Untersuchung der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt. Danach konsumierten 2003 die Verbraucher in Deutschland 470 Millionen Liter weniger an ausländischem Mineralwasser, Bier und Limonade in bepfandeten Einwegverpackungen als 2002. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr ausländische Getränke im Umfang von 1,7 Milliarden Liter importiert. 2002 waren es noch 2,1 Milliarden Liter. Mehr als 92 Prozent der Getränkeeinfuhren erfolgten in Einwegverpackungen. Der Europäische Gerichtshof entscheidet im Herbst, ob die deutschen Getränkevorschriften eine rechtswidrige Behinderung des freien Warenverkehrs darstellen. In diesem Fall dürften voraussichtlich zumindest Importgetränke in Deutschland wieder pfandfrei vertrieben werden.