: Kurzzeit-Engel lehrt Qi Gong
Eine Stiftung vermittelt Ehrenamts-Einsätze. Manchmal werden die zur Einstiegsdroge
Bei den Engeln herrscht Männermangel: Rund 400 BerlinerInnen engagieren sich im Rahmen der von der Stiftung Gute.Tat.de organisierten Aktion „Heute ein Engel“ stunden- oder tageweise ehrenamtlich – 80 Prozent davon sind Frauen.
„Unsere Projekte sind fast durchweg sozialer Natur“, sagt Stiftungsvorstand Jürgen Grenz. „Das ist noch immer eine Frauendomäne.“ Mit Aufrufen an die Öffentlichkeit will die Stiftung nun versuchen, mehr Männer ins soziale Boot zu holen.
Das Konzept ist einfach: Menschen, die Gutes tun, sich aber nicht langfristig auf ein Ehrenamt verpflichten wollen, können sich für ein Projekt melden. Das Spektrum reicht vom Vorlesen im Seniorenheim bis hin zur Hausaufgabenhilfe für Schüler. Die Helfer entscheiden selbst, ob sie sich nur für einige Stunden oder einen längeren Zeitraum engagieren wollen.
Mehrere hundert Mal im Monat vermittelt die Stiftung „Engel“ – manchmal solche mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. „Bei uns hat sich zum Beispiel eine Anwältin gemeldet, die ganz begeistert war von Qi Gong. Sie hat das dann Senioren vorgeführt und damit genauso viel Freude gemacht wie eine junge Frau, die im Altenheim Flamenco getanzt hat“, erinnert sich Grenz.
Der Stiftungsvorstand weiß, dass das Kurzzeit-Engagement häufig der Einstieg in ein „richtiges“ Ehrenamt ist. „Es kommt nicht selten vor, dass jemand, der eigentlich nur einmal im Krankenhaus vorlesen wollte, das dann ganz regelmäßig tut“, sagt Grenz. Nur Geld gibt es für die soziale Arbeit nicht. DDP