: Kirche gepiekst
Bremer Evangelen suchen nach Auswegen aus der Krise: Kirche soll wieder mehr Widerstand leisten
Bremen epd ■ Die Kirchensteuern und die Mitgliederzahlen im freien Fall, der Haushalt defizitär: Revolutionäre Ideen waren gefragt, als sich am Sonnabend 120 Frauen und Männer zu einem „Markt der Begegnung“ im Gebäude der Bremischen Bürgerschaft versammelten, um Wege aus der Kirchenkrise zu suchen.
Die größte Zustimmung fand die Forderung nach einer Kirche, die überall da Widerstand leistet, wo Menschen abgewertet, diskriminiert und verletzt werden. Sie müsse ihre soziale Verantwortung wahrnehmen und Lobbyarbeit für Benachteiligte leisten.
Aber auch Gottesdienste in neuer Form, zum Abschalten und für das Gebet geöffnete Kirchenräume sowie die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wurden genannt. Die Kirche dürfe nicht einfach schlanker, billiger und effizienter werden, hieß es an anderer Stelle. Die 68 Gemeinden der bremischen Kirche sollten ihren 250.000 Mitgliedern in verständlicher Sprache Orientierung bieten. Viele der Ideen „pieksen in das müde Fleisch der manchmal etwas schläfrigen Kirche“, bilanzierte ihr theologischer Repräsentant Louis-Ferdinand von Zobeltitz. Eine Arbeitsgruppe soll jetzt dafür sorgen, dass die Ergebnisse nicht in der Schublade verschwinden. D. Sell