: US-Grüne gegen Nader
Verbraucheranwalt findet keine Unterstützung auf grünem Parteitag. Kandidat ist ein texanischer Jurist
WASHINGTON dpa/taz ■ Der unabhängige US-Präsidentschaftskandidat Ralph Nader hat beim Parteitag der US-Grünen eine empfindliche Niederlage eingesteckt. Die Partei nominierte am Samstag nicht Nader, sondern den 41-jährigen Rechtsanwalt David Cobb aus Texas als ihren Präsidentschaftskandidaten. Nader, ein landesweit bekannter Verbraucheranwalt, hatte gehofft, mit Hilfe der Grünen auf die Abstimmungszettel in mehreren US-Bundesstaaten zu kommen.
Unabhängige Kandidaten müssen eine bestimmte Anzahl von Unterschriften präsentieren, um sich zur Wahl stellen zu können. In Oregon etwa bekam Nader die 1.000 nötigen Stimmen im April nicht zusammen.
Schon vor dem Parteitag der Grünen zeichnete sich jedoch ab, dass viele Parteimitglieder diesmal einen Kandidaten aus den eigenen Reihen in die Präsidentschaftswahl schicken wollten. An der Wahl nahmen 769 Delegierte aus 47 Bundesstaaten teil. Auf Cobb entfielen im zweiten Wahlgang 408 Stimmen.
Die Demokraten machen Nader für die Wahlschlappe von Al Gore im Wahlkampf 2000 verantwortlich. Damals unterstützten die Grünen Nader.