Kunst auf Abwegen

Künstler durchkreuzen ab morgen mit Bussen die Stadt Oberhausen – dabei lesen, rappen und raten sie

In Berlin besteigt man am Besten den Hunderter. Der Doppeldecker durchkreuzt die Stadt vom Zoo bis in die City Ost. Ein simpler, günstiger Weg, die Stadt zu erkunden – vor allem für Touristen und für Berliner, die einfach zu viel Freizeit haben.

In Oberhausen steigt man am Besten in den „Kulturtransport“. Der durchkreuzt auch die Stadt, aber auf immer neuen Wegen. Er durchstößt sie quasi auf kulturellen Pfaden. Der Weg ist hier das Ziel, der Innenraum des Busses die Sehenswürdigkeit – und nicht irgendwelche Highlights am Wegesrand. Denn im Bus sitzen und stehen, singen und reden ab morgen Künstler aus den unterschiedlichsten Genres. Den Auftakt macht Thomas Gsella, Spaßkanone und Autor beim Satire-Magazin Titanic. Punkt 19 Uhr 10 legt der g‘sellige Gsella mit dem CE 94 in Richtung Königshardt ab, um sich dann, etwa 50 Minuten lang, lyrisch am so genannten Volkssport Fußball zu vergehen. Das passt gut, schließlich steht Deutschland zwei Tage später im Finale der Fußball-EM: Mit einem Mann – denn: Es gibt nur ein Markus Merk.

Zurück nach Oberhausen. Bis zur Extraschicht-Nacht am 10. Juli fahren die Kunstbusse. Und natürlich darf im Quiz-Zeitalter neben einem Freestyle-Jam, der Drei-Schlösser-Tour und leckeren Saxophon-Klängen auf keinen Fall ein Ratespiel zu 75 Jahren Oberhausen fehlen. Ein bisschen gedankliches Sightseeing muss eben doch sein. ROS

Kulturtransport Oberhausen2. bis 10. Juli 2004Infos: www.kulturtransport.com