was macht eigentlich ... Goethe?

Seinen Doktor

Wohnt also in Kreuzberg und brütet über seiner Doktorarbeit, dieser Goethe. Nein, nicht der Johann Wolfgang von. Der liegt in Weimar in der Gruft, und das seit 171 Jahren schon. Ein entfernter Verwandter des Genies, Lars von Goethe, ergründet hier und dieser Tage „Theorie, Disziplin, Intention und Gestalt arkaner Kunst zwischen sekreter Fundamentalonthologie und Sozialtechnik“, mithin das Geheimnis der Kunst, berichtet das Magazin Das Magazin.

Goethe (jr.) sei 1975 in Köln geboren und entstamme der Familienfolge von Goethes (sen.) Bruder. Das könnte erklären, warum dieser junge Mann ein so unverschämt multiples Talent besitzen soll: Profigolfspieler in den USA, Theater- und Romanautor, Zeichner, Maler, Filmemacher. Zu allem Überfluss habe er auch Hörspiele verfasst, 1.000 Musikstücke komponiert – und Kunstgeschichte, Musikwissenschaften und Philosophie studiert. Schläft er nie, der Streber?

Doch Halt, die Frechheit der Berliner hat schon den Alten so gestört. Wie ein „zweites Sodom“ war ihm die Stadt erschienen, dessen Bewohner einen „derben“ Eindruck auf ihn machten. Und so schrieb er 1823: „Es lebt aber, wie ich an allen merke, dort ein so verwegener Menschenschlag beisammen, dass man mit der Delikatesse nicht weit reicht, sondern dass man Haare auf den Zähnen haben und mitunter etwas grob sein muss, um sich über Wasser zu halten.“ Also wehret den Anfängen, Berlin, reiß dich zusammen! Einmal haben wir’s uns mit den Goethes schon verdorben.  JRZ FOTO: AP