: Helfer wollen keine Uniformen
STUTTGART ap ■ Die Hilfsorganisationen „Brot für die Welt“ und „Diakonie Katastrophenhilfe“ warnen vor einer zunehmenden Einbindung von humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit in eine militärisch orientierte Sicherheitspolitik. Die Direktorin der evangelischen Hilfswerke, Cornelia Füllkrug-Weitzel, sagte gestern: „Die Herstellung sicherer Arbeitsbedingungen für Hilfsorganisationen wird gegenwärtig dazu benutzt, militärische Einsätze zu legitimieren.“ Die Nähe zum Militär berge jedoch für zivile Helfer ein hohes Sicherheitsrisiko. Zudem verlören sie in Konfliktgebieten ihre Glaubwürdigkeit, „wenn sie sich unter den erklärten Schutz einer der Konfliktparteien begeben und mit ihr identifiziert werden“. Die Hilfswerke unterstützten gewaltfreie Lösungen für Interessenkonflikte. Die Aushöhlung von Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der humanitären Hilfe, wie sie vor allem in Irak zu beobachten sei, könne zudem langfristig eine Missachtung des humanitären Völkerrechtes zur Folge haben.