München bei Tickets günstiger als die BVG

Berlin ist bei Bus und Bahn zwar billiger als Hamburg und Köln, nicht aber als die sonst so teure Bayernmetropole

In Sachen höherer Fahrpreise sieht die BVG sich auf der sicheren Seite. 14 Prozent lägen die Tarife unter dem Bundesschnitt, sogar weit über 50 Prozent unter München oder Frankfurt am Main, war jüngst von ihrem Marketingchef Tom Reinhold zu hören. Im Vergleich mit einzelnen gängigen Tickets in den Millionenstädten Hamburg, München und Köln aber schneidet Berlin gar nicht so sehr günstig ab.

Eine mit dem BVG-Kurzstreckenticket (1,20 Euro) vergleichbare Karte kostet in München und Hamburg jeweils 1 Euro – 17 Prozent weniger. Dafür gilt die Karte in München weniger weit. Köln ist teurer: 1,25 Euro

Auch beim Einzelfahrschein ist Berlin nicht Spitze: Eine Fahrkarte für den Innenraum des Münchner Verkehrsverbunds – definiert als „ganz München und noch ein bisschen mehr“ – kostet 2 Euro. Bei bargeldloser Bezahlung ist sie mit 1,80 Euro noch billiger. Bei den BVG sind ab morgen 2,20 fällig. In Köln kostet eine Fahrt vom Stadtrand zum Dom 2 Euro, einmal quer durch die Stadt sind es 3 Euro. In Hamburg kostet ein Ticket für die ganze Stadt 2,30.

Bleibt ein Blick auf die Monatskarte für das komplette Stadtgebiet: Sie kostet in Berlin ab morgen 58,50 Euro. Für ganz München hingegen sind nur 51 Euro fällig. Zudem gibt es Karten für Teilbereiche für 35,50 und 43 Euro. Deutlich teurer ist die vergleichbare Karte für Köln (75,95) und Hamburg (76 Euro).

Dabei ist zwar die unterschiedliche Fläche zu berücksichtigen, die sich mit einem für das ganze Stadtgebiet gültigen Fahrschein befahren lässt. Hamburg ist mit 755 Quadratkilometern nicht wesentlich kleiner als Berlin mit 892. Köln (405) und München (311) sind jedoch nicht einmal halb so groß. Kritiker sehen das aber weniger als Berliner Vorteil, denn kaum ein Kunde durchquert bei jeder Fahrt die ganze Stadt.

STEFAN ALBERTI