Angriffe im Gaza-Streifen

Neunjähriger Junge von israelischen Soldaten getötet. Armee rückt auch in Jericho im Westjordanland ein

GAZA dpa ■ Bei mehreren Einsätzen gegen radikale Palästinenser haben israelische Soldaten im Gaza-Streifen zwei Menschen getötet, darunter einen neunjährigen Jungen. In dem Ort Bet Chanun im Norden des Gaza-Streifens feuerte ein israelischer Kampfhubschrauber gestern zwei Raketen auf Palästinenser und verletzte sieben Menschen, unter ihnen unbeteiligte Passanten. Zuvor habe es Zusammenstöße zwischen den Soldaten und radikalen Palästinensern gegeben, berichteten palästinensische Quellen.

Der neun Jahre alte Junge starb nach palästinensischen Angaben in Rafah im Süden des Gaza-Streifens bei einem Schusswechsel zwischen der Armee und Palästinensern. Die Soldaten hätten mit Maschinengewehren aus ihren Panzern gefeuert und das Kind getroffen. Palästinenser hatten zuvor das Feuer eröffnet, als Bulldozer mit der Zerstörung von Häusern begannen. In Bet Chanun im Norden des Gaza-Streifens starb ein 26 Jahre altes Mitglied der radikal-islamischen Hamas. Im Norden des Gaza-Streifens zerstörten israelische Bulldozer in der Nähe von Bet Chanun laut Medienberichten mehrere hundert Olivenbäume.

Auf der Suche nach radikalen Palästinensern rückten Soldaten auch in Jericho im Westjordanland ein und nahmen 34 Palästinenser fest. Sie entdeckten bei dem Einsatz Waffen und Granaten. In Jericho war es seit Beginn des Aufstands der Palästinenser vor rund vier Jahren meistens ruhig. Die Stadt sei jedoch zu einem Versteck für Anhänger radikaler Gruppen geworden, sagte ein Armeesprecher.