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Archiv-Artikel

Ulla Schmidt macht Stress

Wie sich die Zeiten geändert haben: Schlicht unter www.die-gesundheitsreform.de hat das Bundesgesundheitsministerium all das ins Web gestellt, was ihm an dem Paket von Absichtserklärungen, das missverständlicherweise „Gesundheitsreform“ heißt, wichtig erscheint. Immerhin muss sich niemand mehr durch www.bundesregierung.de hindurchklicken, um (vielleicht) bei einer Zusammenfassung des so genannten Eckpunktepapiers zu landen. So war es früher, heute gibt’s den Wortlaut schon auf der Startseite wenigstens als PDF-File. Aber selbst eine HTML-Version hätte nichts daran geändert, dass der Inhalt immer noch derselbe ist: eine Sammlung endlos ausdeutbarer Sollsätze fürs Archiv. So sehen Kompromisse wohl immer aus. Dass die Gesundheitslobby nichts Ernstes zu befürchten hat, gibt Ministerin Schmidt in ihrer ebenfalls online lesbaren Sonntagsrede zur Reform selber zu: „Die Last für Ärzte und Apotheker, aber auch für die Kassen, liegt im Zwang zur stressigen Anpassung an neue Bedingungen.“ Muss ja eine völlig neue Erfahrung sein.

niklaus@taz.de