: Heldinnen, Bands und Klassenbrüder
Das Wochenende steht ganz im Zeichen der X. Weltfestspiele 1973 in Ost-Berlin. Ein Überblick über die Veranstaltungsflut
Ost-Berlin, heute vor 30 Jahren: Massenaufmärsche, wehende Fahnen, Honecker-Reden. Aber auch: Jugendliche aus aller Welt, Lieder zur Gitarre. Die Weltfestspiele von 1973 waren beides, Inszenierung der DDR und Aufbruchsstimmung, Staatsakt und „rotes Woodstock“, und gerade diese Doppelgesichtigkeit macht sie interessant. Eine gute Idee also von der Bundeszentrale für politische Bildung, dazu was zu organisieren. Von Freitag bis Sonntag fährt stündlich ein DDR-Bus vom Typ „Barkas“ zu den zentralen Orten der Weltfestspiele 73, die Fahrten werden von Stadtführern begleitet und kosten 1 Euro. Abfahrt: Alexanderplatz, Weltzeituhr. Ebenfalls das ganze Wochenende zeigt das Podewil in seinen Studios Videomaterial und Tondokumente des Ereignisses, während im Innenhof (bei schlechtem Wetter im großen Saal) Musiker auftreten, die bei den Weltfestspielen dabei waren. Das Filmkunsthaus Babylon zeigt Filme, die alle so um 1973 entstanden sind, und die Volksbühne hält im Roten Salon eine kleine Sommeruniversität zum Thema ab. Dort heißt es am Sonntag bei der Abschlussdiskussion: „1973 – der Anfang vom Ende?“, und dann ist es auch mal gut.