Pflegeheime bekommen Noten

Niedersächsische Pflegeheime werden künftig deutlich häufiger unter die Lupe genommen und bekommen in Niedersachsen vom Sommer an Noten. Der Verband der Ersatzkassen (VDEK) in Niedersachsen hält dies für einen wirksamen Weg, um Missstände in der Pflege abzustellen. Nach der Pflegereform muss jede Einrichtung einmal im Jahr überprüft werden – in Niedersachsen sind das 2.700 Heime und ambulante Dienste. Die Bewertung der Qualität nach Noten wird dann veröffentlicht.

Bisher hatten Pflegebedürftige und ihre Angehörigen keinen Anspruch darauf, zu erfahren, was Prüfungen ergeben haben. VDEK-Landesleiter Jörg Niemann sagte am Donnerstag in Hannover zu den neuen Prüfverfahren: „Wir sind außerordentlich gespannt, was da rauskommt.“ Er forderte zudem, bei Pflegemängeln auch Bußgelder einzuführen. „Alles unter 10.000 Euro ist nicht ernsthaft in Erwägung zu ziehen.“ Der Kassen-Fachmann rechnet aber auch mit Klagen von Heimen, die mit einer schlechten Benotung nicht zufrieden sind.

Die Pflegereform, die im Juli 2008 in Kraft trat, sieht bundesweit eine Ausweitung der Heim-Kontrollen vor. In Niedersachsen gab es laut Ersatzkassen-Verband im vergangenen Jahr 422 Prüfungen, die meisten nach Beschwerden wie etwa einem Wundliegen von Pflegebedürftigen. Bis 2011 wird die Zahl der Kontrollen mehr als versechsfacht und auf dann 2.700 jährlich steigen. DPA