: der vorschlag
Kommunen vs. BDI
In einem Punkt sind sich alle einig: Die Gewerbesteuer muss reformiert werden, denn die Finanznot der Gemeinden ist dramatisch. Zudem schwanken die Einnahmen aus der Gewerbesteuer stark, denn sie hängen unmittelbar von der Konjunktur ab. Die Kommunen haben daher vorgeschlagen, nicht nur Erträge, sondern auch die Ertragskraft der Unternehmen mit Gewerbesteuer zu belegen.
Das bedeutet: Auch Kosten für Fremdkapital sollen steuerpflichtig werden. Dabei sollen Kreditzinsen in voller Höhe berücksichtigt werden. Kosten für Mieten, Pachten und Leasing sollen zu 25 Prozent in die Steuerberechnung eingehen. Im Gegenzug will man die Steuermesszahlen senken. Zudem sollen auch Freiberufler wie Journalisten, Ärzte, Anwälte und Architekten zur Gewerbesteuer herangezogen werden.
Das Konkurrenzmodell vom Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) will hingegen die Gewerbesteuer abschaffen und durch einen Zuschlag auf die Einkommen- und Körperschaftssteuer ersetzen. Damit dies die Bürger nicht zusätzlich belastet, sollten die Tarife für die Einkommensteuer entsprechend sinken. Der BDI-Vorschlag findet in der Politik allerdings kaum Zuspruch. UH