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Archiv-Artikel

Beton und Rosenblüte

Stille Orte (2): Im Britzer Garten weitet sich der Blick und bleibt an merkwürdigen Objekten aus den 80ern hängen. Und dann kehrt endlich Ruhe ein

Britzer Garten, täglich 9–20 Uhr, Eintritt: 2/1 €. Neuköllner Bücherbus: Spielelandschaft, Eing. Quarzweg, bis 8. 8., 10.30–16 Uhr

Manchmal hat man einfach genug von der Stadt und möchte abhauen, raus in die Natur. Die allerdings ist in Berlin sehr, sehr weit, und nicht immer will man stundenlang S-Bahn fahren. Eine schöne Alternative liegt am Rande von Neukölln: der Britzer Garten. Eine künstlich angelegte Landschaft, gewiss, doch groß genug, um sich darin zu verlaufen. Wir entspannen uns also, lassen den Blick in die Ferne schweifen und sehen plötzlich am Seeufer ein merkwürdiges Objekt, das da nicht hinzupassen scheint. Eine fremde Zivilisation hat es hinterlassen, als Abschiedsgeschenk an die Erdbewohner, die darin ein Café errichtet haben. Früher konnte das Objekt sicher fliegen, jetzt ist es zu Beton erstarrt und wartet auf bessere Zeiten. Im Britzer Garten stehen viele solcher Dinge, man muss nur ein wenig suchen. Die Dinge stehen da seit der Bundesgartenschau von 1985. Jetzt sind sie wieder total modern, und nur dem Parkpersonal ist es zu verdanken, dass sie nicht längst in irgenwelche Mitte-Boutiquen abtransportiert und dort für teures Geld verkauft worden sind. So können wir darin Kaffee trinken. Und die Kinder schicken wir ans andere Parkende, zum Neuköllner Bücherbus. Endlich Ruhe.