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Gesundheitsreform in Berlin

Erst im Herbst werden die Eckpunkte zur Gesundheitsreform gesetzlich umgesetzt. Das trifft die Berliner härter als andere Großstädter. Im bundesweiten Vergleich sind die Hauptstädter nämlich häufiger krank als andernorts. Die AOK Berlin ermittelte für 2002 einen Krankenstand von 6,5 Prozent. Der Bundesdurchschnitt lag hingegen bei nur 5,2 Prozent. Rund 6.600 niedergelassene Ärzte verschiedener Fachrichtungen decken die ambulante medizinische Versorgung der „multimorbiden Großstadtbevölkerung“ ab. Künftig werden für jeden Arztbesuch pro Quartal 10 Euro fällig. Wer ins Krankenhaus muss, zahlt ebenfalls täglich 10 Euro für maximal 28 Tage. Rezeptpflichtige Medikamente, Bandagen, Krücken, häusliche Pflege und Fahrten im Notfallwagen kosten weitere 10 Prozent Beteiligung, maximal jedoch 2 Prozent des Bruttolohns des Patienten. Chronisch Kranke zahlen maximal 1 Prozent. Sozialhilfeempfänger sollen sich mit 1 Euro pro Arztbesuch und Medikament beteiligen. Zahnersatz wird ab 2005 Privatvergnügen, eine zusätzliche Versicherung wird nötig. Ab 2007 übernehmen nur noch die Patienten die Kosten fürs Krankengeld. Brillen gibt es nur noch für Behinderte und Kids.