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Archiv-Artikel

Paukenschläge

Zeitgenössische Perkussionsmusik: Die Schlagzeugerin Evelyn Glennie heute bei „anbruch“ auf Kampnagel

Ein im Zusammenhang mit Evelyn Glennie beliebter Textbaustein handelt davon, die 37-jährige Schottin sei die „‚First Lady‘ des Schlagzeugs“. Das hat nichts zu tun mit irgendeinem – um im Bild zu bleiben – Präsidenten von Perkussionsland, dessen noch viel größere Bedeutung sie zu seinem Anhängsel degradierte.

Glennie ist vielmehr die international bedeutendste Perkussionistin. Mit zwölf Jahren nahm sie das Pauken- und Schlagzeugspiel auf, mit 17 ging sie an die Londoner Royal Academy of Music. Heute spielt sie regelmäßig rund um den Globus und kann sich kaum retten vor Komponisten, die ihr Stücke schreiben wollen. Nicht unterschlagen werden soll hier das biographische Detail, dass Glennie seit früher Kindheit stark hörgeschädigt ist. Schon deshalb hat sie eine besondere Art des Umgangs mit ihren Instrumenten – angeblich besitzt Glennie rund 1.500 – entwickelt.

Heute Abend auf Kampnagel wird Glennie von dem zurückhaltenden Pianisten Philip Smith begleitet, wenn sie im Rahmen der SHMF-Reihe „anbruch“ Stücke von John Psatas, Nebojsa Zivkovic, Stewar Wallace, Dave Heath, Askell Masson, Keiko Abe und Robert Sierras – allesamt Zeitgenossen – zur Aufführung bringt. ALEXANDER DIEHL

heute, 20 Uhr, Kampnagel