: Psyche oft falsch behandelt
DORTMUND taz ■ Psychische Krankheiten werden oft nicht erkannt oder falsch behandelt, stellte der NRW-Psychotherapeutentag 2004 gestern auf seinem jährlichen Kongress in Dortmund fest. Nicht einmal jeder zehnte Patient, der an Depression leidet, erhalte die richtige Therapie oder Überweisung.
„Der Hausarzt ist leider die denkbar schlechteste Lösung, wenn es um psychische Krankheiten geht“, bilanziert Monika Konitzer, Präsidentin der NRW-Psychotherapeuten Kammer, die Defizite ihrer medizinischen Kollegen: „Deutlich häufiger setzen Ärzte dagegen fragwürdige Präparate ein oder gar abhängig machende Beruhigungsmedikamente“. Dabei belege eine große Studie der vergangenen zehn Jahre, dass jeder Zweite einmal im Leben psychisch erkranke, so Konitzer. Gerade Depressionen gehörten zu den meist unterschätzten Krankheiten. Richtig erkannt ließen sie sich jedoch wirksam therapieren. NAW