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Archiv-Artikel

Kämpfe in Gaza und Westjordanland

Mindestens acht Palästinenser getötet. Armee zerstört Häuser in Flüchtlingslager. Soldaten dringen ins Westjordanland ein und umstellen Arafats Hauptquartier

GAZA dpa/afp ■ Bei heftigen Feuergefechten im nördlichen Gaza-Streifen sind gestern mindestens acht Palästinenser getötet worden. Nach übereinstimmenden Berichten beider Seiten begannen die Schusswechsel in der Ortschaft Bet Hanun, nachdem bewaffnete Palästinenser das Feuer auf israelische Truppen eröffneten und einen Soldaten schwer verletzten. Die Armee war am Montag vergangener Woche nach Bet Hanun eingedrungen, um den Beschuss israelischer Städte mit palästinensischen Kleinraketen zu unterbinden. Bei den Schusswechseln wurden mindestens vier militante Palästinenser getötet. Die Armee erschoss bei diesen Gefechten nach Augenzeugenberichten ein bewaffnetes Hamas-Mitglied. Nach palästinensischen Angaben handelte es sich bei den weiteren Toten und mehreren, zum Teil schwer verletzten Palästinensern um unbeteiligte Zivilisten.

Die israelische Armee ist in der Nacht zum Donnerstag zudem mit dutzenden Geländewagen in mehrere Ortschaften im Westjordanland vorgedrungen. In Dschenin kam es nach Angaben palästinensischer Sicherheitskräfte zu Feuergefechten, als etwa 30 Militärjeeps ins Zentrum der Stadt vorstießen und mehrere Gebäude umstellten. Es seien laute Explosionen zu hören gewesen. Auch in der Altstadt habe es Zusammenstöße gegeben. Angaben über Verwundete gab es zunächst nicht. In Ramallah umstellten laut diesen Berichten etwa zehn Geländewagen den Amtssitz von Palästinenserpräsident Jassir Arafat. In der Umgebung seien Kontrollposten errichtet worden.

In Kalkilia umstellte die Armee mit etwa 15 Geländewagen das Haus eines Hamas-Mitglieds. In Nablus sollen dutzende Soldaten zwei Gebäude umstellt haben. Auch in der nahe gelegenen Ortschaft Beit Furik seien 15 Geländewagen eingerückt. Soldaten hätten Häuser durchsucht.