: Verdi vs. Sozialdemokratie
DÜSSELDORF dpa/taz ■ Hartmut Limbeck, Landesvorsitzender der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, stärkt im Streit um den Sozialabbau der Agenda 2010 seinem Bundesvorsitzenden Frank Bsirske den Rücken: Verdi wolle zwar den Gesprächsfaden mit den Sozialdemokraten nicht abreißen lassen: „Wir haben aber eine Art Ehekrise ohne Scheidungsabsichten – bei zeitweiliger Trennung.“ Die Angst vor möglichen Austritten sozialdemokratischer Mitglieder werde aber nicht dazu führen, dass die Gewerkschaft stumm bleibe. Der Disput müsse deutlich machen, dass einzelne Reformvorhaben von den Menschen nicht getragen werden.
Angesichts leerer Kassen und der Fülle drängender öffentlicher Aufgaben müsse eine Absenkung von Unternehmenssteuern kritisch überdacht werden. Scharfen Widerstand kündigte Limbeck auch gegen eine Erhöhung der Arbeitszeit an. „Die Arbeitgeber haben jedes Maß an gesellschaftlichem Grundkonsens verloren.“