ExtraSchicht
: Etwas mehr Kohle

Auch die vierte Nacht der Industriekultur brachte die Menschen der Region in Bewegung. Hauptattraktionen waren, wie in jedem Jahr, die kulturellen Requisiten der Kohle- und Stahlzeit, die mit kulturellen Veranstaltungen und viel Licht zeigen sollten, weshalb sie für Weitgereiste als touristische Anziehungspunkte gut genug sind. Auch in diesem Jahr beschränkte man sich auf vier Hauptspielorte, die Nebenschauplätze musstenzum Teil mit einem dürftigen Programm auskommen.

KOMMENTAR VONPETER ORTMANN

Das mag zum Teil daran liegen, dass diese kleinen Orte ihr Programm nach der Bewerbung selbst finanzieren müssen. Es könnte aber auch sein, dass nur wenige Künstler der Region in der Lage sind, ihren Beitrag quasi ehrenamtlich zu leisten. Und das sind dann dummerweise nicht immer die Besten. Fazit einer Nachtreise, die nicht über die hoch finanzierten Ankerpunkte führte: Mehr Kohle für die nächste ExtraSchicht und vielleicht auch etwas mehr Zeit. Frühstück auf einer Halde wäre nicht schlecht. Nur wenn auch in den noch zu entdeckenden, kleinen Industriekultur-Highlights der Region Qualität einzieht, kann diese Nacht über Tage zu einem Renner auch für Revier-Fremde werden. Die hatten es schwer, sich im 100-Seiten Programm zurecht zu finden. Was eine witzige Idee zu leisten vermag, ist in diesem Jahr in Wanne-Eickel gezeigt worden. Die Verbindung von Kunst und Boxen zog fünfzehn Mal so viele Besucher wie im vergangenen Jahr in die Künstlerzeche.