: Druck für ein Ticket
Gewerkschaften wollen Sozialticket zurück. Abschaffung sei angesichts hoher Arbeitslosigkeit ein Unding gewesen
Die Gewerkschaften drängen auf die Wiedereinführung des Sozialtickets. Sie erwarteten, dass der rot-rote Senat zügig die Verhandlungen mit den Verkehrsunternehmen abschließe, sagte am Dienstag DGB-Landeschef Dieter Scholz nach einem Treffen mit Wirtschaftssenator Harald Wolf und Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (beide PDS).
Eine entsprechende Forderung habe er gemeinsam mit dem Diakonischen Werk auch an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gerichtet. Die Abschaffung des Sozialtickets sei angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und der Armut in Berlin ein „Unding“, kritisierte Scholz. Die vergünstigte Fahrkarte für Sozialhilfeempfänger und Asylbewerber war Anfang des Jahres von der BVG eingestellt worden, nachdem der Senat den Landeszuschuss von 17,4 Millionen Euro gestrichen hatte.
Wolf und Knake-Werner verhandeln derzeit mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) über die Wiedereinführung des Tickets ab Anfang 2005. Strittig ist vor allem der Preis. Der VBB werde erst Ende Juli seine Vorstellungen unterbreiten, sagte Sprecherin Sabine Vogel. Aus Sicht der PDS-Politiker soll die Fahrkarte maximal 39 Euro kosten. Anspruch darauf sollen alle Berliner haben, die von der Rundfunkgebühr befreit sind. Das wären rund 450.000 Menschen. DDP