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Archiv-Artikel

Gut zu wissen

Klagen auf hohem Niveau

Deutschland zählt zu den reichsten Ländern der Welt. Rechnerisch hat jeder der 44 Millionen Haushalte rund 75.000 Euro Bargeld und rund 190.000 Euro in Sach und Anlagewerten.

Die Ursachen von Sozialhilfebezug in Deutschland sind Untersuchungen zufolge in 40 Prozent der Fälle Arbeitslosigkeit, bei 13 Prozent der Betroffenen mangelnde Schul- oder Berufsausbildung und bei knapp 9 Prozent unzureichendes Erwerbseinkommen – das heißt die Sozialhilfe stockt das Arbeitseinkommen nur auf. Fast jeder zehnte Sozialhilfebezieher gerät erst durch Scheidung oder Trennung in die Not. Als „arbeitsfähig“ galten Ende 2000 übrigens nur 30 Prozent der Menschen, die von Sozialhilfe leben mussten. Weitere 37 Prozent waren Minderjährige, 11 Prozent über 60 Jahre.

Wer glaubt, dass es weniger Arbeitslose in Deutschland gäbe, wenn weniger Ausländer hier lebten, den könnten folgende Daten von Arbeitsmarktforschern nachdenklich machen: Danach wird das Potenzial von Erwerbspersonen von 42 Millionen im Jahr 2002 auf 27 Millionen im Jahr 2040 sinken. Selbst hohe Frauenerwerbstätigkeit und ständige Zuwanderung von 500.000 Personen jährlich würden diesen Mangel an Arbeitskräften nicht ausgleichen, prognostiziert das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Die Broschüre „10 Vorurteile gegen Arbeitslose und Sozialhilfeberechtigte und mehr als 10 Argumente dagegen“ ist über den DGB-Bezirk Bremen-Niedersachsen erhältlich – oder im Netz unter www.nsb.dgb.de/material/material.html. taz