Daums Fehlzündung

Fenerbahce Istanbul startet mit einer deftigen Heimniederlage in die türkische Fußballsaison

ISTANBUL dpa ■ Wie eine Rakete werde Fenerbahce Istanbul in die neue Saison starten, hatte Christoph Daum vor Beginn der türkischen Fußball-Meisterschaft vollmundig verkündet. Doch dem Hoffnungsträger aus Deutschland, der den türkischen Traditionsclub aus dem Tal der Tränen führen sollte, ging sein mit Spannung erwarteter Einstand gewaltig daneben. „Die Rakete blieb an der Startrampe stehen“, kommentierte die Sportzeitung Fotomac gestern die deftige 0:3-Heimpleite gegen den Stadtrivalen Istanbulspor. „Was ist das, Herr Daum?“, fragte entsetzt das Sportblatt Fanatik.

Neuer Trainer, neue Mannschaft, neue Hoffnungen – darauf hatten 50.000 Fans im Fenerbahce-Stadion gesetzt. Am Ende gab es den letzten Tabellenplatz und Applaus für den siegreichen Rivalen. „Fenerbahce hat wie früher angefangen“, konstatierte enttäuscht die Zeitung Milliyet. „Der Regisseur hat die Stars ausgewechselt, aber das Drehbuch ist das gleiche geblieben“, meinte ein anderer Kommentator. Daum, der bei Fenerbahce für drei Jahre unterzeichnet hat, sprach nach dem verpatzten Einstand von einer „unglaublichen Enttäuschung“. Die Mannschaft müsse jetzt erst einmal zu sich finden. Auf Fenerbahce warte ein „langer Marathon“, pflichteten türkische Kommentatoren dem deutschen Coach bei.