: Jukebox
Das ist Dialektik: Regen bringt Sonne ins Herz
Und schon wieder so eine dunkle Wolke. Aber Drafi Deutscher sagt: „Weine nicht, wenn der Regen fällt. Dam dam. Dam dam.“ Und damit hat er verdammt Recht. Regen braucht der Bauer. Regen braucht die Kultur. Hier einfach mal zehn Lieder, die ohne Regen gar nicht können.
1.) Der Regen ganz grundsätzlich. Garbage: „Only happy when it rains“. Mit der schönen Aufforderung: „Pour your misery down on me“. 2.) The Beatles. Dürfen nie fehlen. Haben wie immer Wesentliches mitzuteilen. Existenzialistisches. „If the rain comes, they run an hide their heads. They might as well be dead“. In „Rain“. „I don’t mind“. So ist es richtig. Weil 3.) der Schmerz. Die Freundin weggelaufen. Niedergeschmettert. Jetzt nur keinen Sonnenschein, keinen blauen Himmel. Weg damit. Die Temptations: „I wish it would rain“. Aber diese Geigen. Uplifting. Deswegen gleich noch mehr Soul. 4.) „I can’t stand the rain“. Und zwar von Ann Pebbles. Mit diesen Regentropfen, die die süßen Erinnerungen zurückbringen. Hält man gar nicht aus. Ja. 5.) „Es regnet immerzu“. Von Kati Kovács. Mit dem Aufschrei „ach, wärst du endlich einmal da“. Großartige Keyboards. Wie die sich den Jazzrock verkneifen. Da habt ihr euren Rare Groove. Made in Ostblock. 6.) Faust: „It’s a rainy day, sunshine girl“. Krautrock-Classic. Stumpfes Trommeln. Stumpfes Schrammeln. Die Dialektik in Monotonie zerschreddert. Jenseitig. Und gleich das Weltende. Gewitter. Keine Hoffnung mehr, nichts, an diesem 7.) „Rainy Day in June“. Die Kinks. Ray Davies mal von Dämonen umwölkt: „Everybody felt the rain“. Aber geht ja alles noch herber, in der Natur. 8.) FSK mit David Lowery. „When it rains in Texas (it snows on the rhine)“. Hebt an mit „when it’s raining in Texas, it snows in Berlin“. Schnee, Leute! Doch langsam klart’s auf. Licht bricht herein. Erstes Trällern. 9.) Manuela und die 5 Dops „Küsse unterm Regenbogen“. Dann. Endlich: 10.) Johnny Nash: „I can see clearly now“, the rain is gone. Rocksteady. So klar der Himmel, dass alle Hindernisse auf dem Weg zu sehen sind, und it’s gonna be a bright, bright sunshiny day.
Das auflegen. Sich gut fühlen (Wolke tritt ab). THOMAS MAUCH