urdrüs wahre kolumne : Hände weg von Kuba!
Natürlich ist es schön, dass die evangelische Kirche Overniggeland sich der Leib- und Seelsorge an den binnen & butenbremischen Radlern verpflichtet fühlt und diese darum nach gesäßschindender Sonntagstour jeweils um 12 während der Ferien zu erholsamen Pausen mit barocker Orgelmusik einlädt. Warum dies aber unbedingt „Velo-Konzert“ heißen muss, wo doch das Beharren auf dem kapriziösen Veloziped Ausdruck einer hochpreisigen Teuro-Bike-Religion ist, darf schon mal geschmackskritisch hinterfragt werden, denn „Du sollst keine anderen Götter haben neben IHM“. Ohne anzügliches Grinsen lässt sich Velo ja wohl nur von Schweizern ertragen, wo man mit demselben ja auch verunfallen kann.
Während die CDU noch um die kongeniale Personalalternative zum Offizier und Gentleman Hartmut Perschau ringt, künden die Ökumenen der Stadt ihren Stadtkirchentag mit „Versicherung gegen Liebeskummer“ für September an und rufen als Motto aus „Gesucht: Das Beste für die Stadt“. Was wir in diesem Zusammenhang dringend brauchen, ist ein Wilhelm-Kaisen- Ähnlichkeitswettbewerb mit Gräfin Emma, dem Krüppel von Bremen und Hans Koschnick in der Jury!
Die Privatisierung der guten alten Punkzeit-Friese im Viertel führt vielleicht am Ende gar dazu, dass die Kids mit Street Credibility irgendwann dem Jugendrichter vorheulen werden, dass sie CD-Player klauen mussten, um den Eintritt zur Töpferstunde im Freizi finanzieren zu können. Dresscode: Baggy trousers only!
Einen europhilen jungen Menschen, der seine Reifeprüfung in englischer Sprache im Reiche Ihrer Royal Highness absolvierte, nun wegen fehlender Fremdsprache im Fächerkanon anzupissen und vom Studium an der ehemals roten Kaderschmiede fernzuhalten, zeugt von einem Grad sittlicher und vor allem logischer Unreife, dass man diese Bildungsbürokraten umgehend auf selbständige Sanitätsräte im Bereich der Toilettenanlagen umschulen sollte: Geschissen wird immer!
Fast einem Herzschlag nahe gebracht hat mich die TAZ-Überschrift „Adamietz übernimmt Kuba“. Den Liberalinski Axel mit der souveränen Ausstrahlungskraft eines frühpensionierten US-Darstellers für x-rated „adults only“-Filme am Strand von Malibu zum Protektor des revolutionären Leuchtfeuers in der Karibik zu machen – es hätte uns Veteranen irre und kirre zugleich gemacht. So aber darf er allenfalls im Vegesacker KUlturBAhnhof entscheiden, wer sich was aus der leeren Kasse nehmen darf und damit hat er keinerlei Probleme.
Ulrich „Fidel“ Reineking