: Vorwärtsgewandtheit bitter nötig
betr.: „Der Irak-Bericht aus dem US-Senat dürfte Bush kaum noch schaden. Frühzeitig aus der Schusslinie“, Kommentar von Bernd Pickert, taz vom 10. 7. 04
Die von Herrn Pickert implizit beklagte Vorwärtsgewandtheit des amerikanischen Wahlkampfes hätte das Alte Europa und insbesondere die alteuropäische Linke bitter nötig. Vieles wird an der Bush-Administration zu Recht – vieles allerdings auch zu Unrecht! – kritisiert (auch ich wünsche mir sehr einen Regierungswechsel).
Aber der irakischen Bevölkerung hilft es sicher mehr, wenn z. B. die alteuropäische Linke sie zur Abwechslung einmal mit konstruktiven Entwicklungsperspektiven beglückt statt immer nur mit „Amis raus“-Parolen die Rolle der nützlichen Idioten lokaler irakischer Hassprediger und Extremisten zu übernehmen. Vorwärtsdenken betrachte ich also in diesem Zusammenhang als große amerikanische Stärke, nicht als Schwäche. Das muss die alteuropäische Linke lernen und nicht in ewigem antiamerikanistischen (oder auch nur Anti-Bush-)Lamento erstarren. MICHAEL MOLLER, Zürich, Schweiz