: Gefährliche Nachmacher
Waldbrände in Niedersachsen sind Nachahmertaten, erklärt die Polizei und ist in „großer Sorge“
Altenau/Katlenburg dpa ■ Brandstifter in Waldgebieten in mehreren europäischen Ländern finden offenbar auch in Niedersachsen Nachahmer. Allein im südlichen Landesteil seien in den vergangenen Tagen mehr als ein halbes Dutzend Feuer gelegt worden, berichtete die Polizei am Mittwoch. „Wir beobachten die Entwicklung mit großer Sorge“, sagte ein Sprecher der Polizei in Bad Lauterberg. „Die Täter sehen die Bilder von den Waldbränden im Fernsehen und wollen dann auch hier die Feuerwehr mal springen lassen“.
Zuletzt wurde am späten Dienstagabend in Wäldern bei Altenau im Harz und nahe Katlenburg im Kreis Northeim gezündelt. Die Feuerwehren konnten die Flammen jedoch schnell löschen. In einem Waldstück zwischen Walkenried und Bad Sachsa im Südharz entdeckten Spaziergänger ebenfalls zwei kleinere Feuer.
Ein Waldbrand bei Goslar am Dienstagnachmittag, bei dem eine Fläche von rund 1.000 Quadratmetern abbrannte, könnte nach Einschätzung der Polizei ebenfalls auf das Konto eines Brandstifters gehen. Auch bei dem Großfeuer nahe Herzog Juliushütte im Harz, das am Montag fast acht Hektar Mischwald zerstörte, schließen die Ermittler Brandstiftung nicht aus. Weitere vermutlich durch Brandstifter verursachte Waldbrände wurden in den vergangenen Tagen auch aus der Nähe von Bad Gandersheim und aus dem Kreis Hameln-Pyrmont gemeldet.
In Berka bei Northeim brannte in der Nacht zu Mittwoch zudem eine Scheune nieder. Der Sachschaden beträgt 100.000 Euro. Auch hier ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung. Am frühen Mittwochmorgen versuchten unbekannte Täter außerdem ein Wohnhaus in Bad Gandersheim in Brand zu setzen. Sie hatten an der Rückseite Kleinholz aufgeschichtet und angezündet. Das Feuer wurde jedoch rechtzeitig entdeckt.