Keine Quote für Gymnasien

Bildungsbehörde dementiert Berichte, wonach nur noch jeder Dritte aufs Gymnasium darf. Planungsgrundlage für die neue Schulstruktur sei der Status quo, der heutige Anteil der 7. und 8. Klässler auf den Gymnasien von rund 40 Prozent

Die Hamburg Bildungsbehörde hat gestern Berichte dementiert, wonach im künftigen Zwei-Säulen-System nur noch ein Drittel der Schüler aufs Gymnasium darf. „Es gibt überhaupt keine Quote“, sagt Behördensprecherin Annegret Witt-Barthel. Es gebe lediglich Orientierungsgrößen für die Planung in den 22 Regionalen Schulentwicklungskonferenzen. Witt-Bartehl: „Dabei gehen wir von den Schülern aus, die heute die 7. Klasse eines Gymnasiums besuchen“.

In diesem Schuljahr sind das laut Herbststatistik 41,5 Prozent des Jahrgangs 7. Aus diesem wird laut Witt-Barthel zusammen mit dem Anteil der heutigen 8. Klassen ein Durchschnittswert gebildet, der bei etwa 40 Prozent liegt. Dieser Ansatz entspricht der Aussage von GAL-Schulsenatorin Christa Goetsch, dass es beim Übergang auf die Gymnasien keine Verschärfung der Kriterien geben werde.

Ausgangspunkt für neue Berichte über eine „Gymnasialquote von 30 Prozent“ war eine neue Rundmail der Initiative „Wir wollen Lernen“. Deren Sprecher Walter Scheuerl hatte einen Artikel aus der Hamburger Lehrerzeitung vom Dezember ausgegraben, in dem es heißt: „Diejenigen Schüler, die zur Zeit glatt den Turbo-Abi-Durchgang durchlaufen, machen nur knapp 30 Prozent des Gesamtjahrgangs aus“. Dies sei eine „realistische Quote“ für den künftigen Anteil der Gymnasiasten. Und weiter: „Diese Zahlen wurden im Übrigen auch vom Leiter der Projektgruppe Schulreform Herrn de Lorent auf einem Workshop mit den Leitern der Hamburger Gesamtschulen bestätigt“.

Allerdings beziehen sich diese 30 Prozent auf in den 90ern eingeschulte Jahrgänge, in denen nur etwa 43 Prozent am Gymnasien starteten, während es heute 50 Prozent seien. Auch ginge ein Festhalten an dieser Zahl davon aus, dass es an Gymnasien gar keine verbesserte Förderung schwacher Schüler gibt. KAJ