Russland geht sanft mit Nordkorea um

Handelsbeschränkungen abgelehnt. Verständnis für Sicherheitsforderungen geäußert

MOSKAU/SEOUL afp ■ Die russische Regierung hat sich im Streit um Nordkoreas Atomprogramm gegen wirtschaftliche Sanktionen gegen Pjöngjang ausgesprochen. Handelsbeschränkungen sollten nur „in extremen Fällen“ verhängt werden, sagte der russische Vizeaußenminister Alexander Losjukow bei einem Vorbereitungstreffen zu den bevorstehenden Sechs-Parteien-Gesprächen gestern in Moskau. Dabei traf er zuerst mit Südkoreas Außenminister Kim Jae Sup zusammen und danach mit dessen nordkoreanischen Kollegen Kung Sok Ung.

Laut Losjukow beginnt die seit Monaten schwelende Krise allmählich auch Russlands Sicherheit zu beeinträchtigen. Deshalb sei das Land auch erstmals an den Vermittlungsbemühungen beteiligt, betonte der Minister.

Ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums teilte derweil mit, Pjöngjang werde solange nicht auf sein „nukleares Abschreckungspotenzial“ verzichten, wie die USA einen Nichtangriffspakt ablehnten. Ein solcher Vertrag sei für Nordkorea wichtig, weil er das „Ende der feindlichen Absichten“ Washingtons signalisieren würde. Losjukow bezeichnete Nordkoreas Forderung als „logisch“.

Die Sechs-Parteien-Gespräche zur Lösung der Atomkrise werden nach US-Angaben Ende August in China stattfinden. An ihnen nehmen neben den USA, Russland und den beiden Koreas auch Japan und China teil.