: Angriff auf Pressezentrum legitimiert
US-Militär: Schüsse auf das Hotel Palestine in Bagdad dienten der Selbstverteidigung
BAGDAD/DOHA dpa ■ Das US-Militär hat den Panzerschuss auf das von Journalisten bewohnte Hotel Palestine in Bagdad während des Irakkriegs als angemessenen und gerechtfertigten Akt der Selbstverteidigung bezeichnet. Das geht aus der gestern vom US-Zentralkommando veröffentlichten Untersuchung des Zwischenfalls vom 8. April dieses Jahres hervor. Bei dem Beschuss waren der Reuters-Kameramann Taras Protsyuk und der spanische Kameramann José Couso auf dem Balkon ihrer Hotelzimmer getötet worden.
Zur Rechtfertigung des Todesschusses heißt es in dem Bericht weiter, die unter schweren Angriffen stehende US-Einheit habe damals Informationen erhalten, dass ein feindlicher Beobachter für die Iraker Ziele gemeldet und den Beschuss geleitet habe. Die Aktivitäten auf dem Balkon des Hotels hätten denen des genannten Feindes geglichen. Erst einige Zeit nach dem abgefeuerten Schuss sei der Kompanie klar geworden, dass es sich bei dem Ziel um das Hotel gehandelt habe und dass Journalisten getötet worden seien.
Der Gegner habe damals wiederholt seine Kampfoperationen auf zivile Gebiete der Stadt ausgeweitet und dabei auch das Hotel und seine Umgebung für militärische Aktionen genutzt, heißt es weiter. Der Tod der Kameramänner wird in dem Bericht als Tragödie bezeichnet. Die USA hätten tiefstes Mitgefühl mit den Familien der Getöteten.