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Archiv-Artikel

unterm strich

In den USA gibt es erstaunliche Gesetze. Zum Beispiel in Kalifornien. Dort könnten Filme mit Arnold Schwarzenegger in der Zeit bis zu den Gouverneurswahlen aus dem Fernsehprogramm genommen werden. Der Grund: Jeder Kandidat hat ein Anrecht auf gleiche Sendezeit, das gilt für Arnie nicht anders als für „Hustler“-Herausgeber Larry Flint, den Serien-Star Gary Coleman und all die anderen Bewerber um den Gouverneursposten. Die Entscheidung geht auf einen Präzedenzfall von 1973 zurück. Damals hatte sich George Takei, der seinerzeit als Mr. Sulu in Star Trek auftrat, sich für das Los Angeles City Council beworben. Weil er aber dauernd im Fernsehen zu sehen war, forderten seine Gegenkandidaten ebenso viel Airtime – mit Erfolg. Auf die mediale Präsenz von Mary Carey hat der Beschluss in Sachen Wettbewerbsgerechtigkeit vermutlich keinen Einfluss: Ihre Filme gibt es ohnehin nur in Porno-Shops.

Wegen des Streits um das Ausstellungsprojekt über die RAF hat der Berliner Kultursenator Thomas Flierl (PDS) die Mitglieder der Gemeinsamen Kommission für den Hauptstadtkulturfonds zu einer Sondersitzung eingeladen. Das Gespräch, zu dem das überarbeitete Ausstellungskonzept der Kunstwerke vorliegen wird, ist für Mitte September anberaumt. Der Kommission gehört neben Flierl, der den Vorsitz hat, auch die Kulturstaatsministerin Christina Weiss an, die sich deutlich gegen eine Finanzierung der Ausstellung in der bisherigen Konzeption ausgesprochen hat. Außerdem sitzen der Ministerialdirigent Knut Nevermann, André Schmitz als Chef der Senatskanzlei und die Kuratorin Adrienne Goehler in dem Gremium.

Die Witwe des früheren britischen Faschistenführers Sir Oswald Mosley und glühende Hitler-Anhängerin Lady Diana Mosley ist tot. Sie starb am Montag im Alter von 93 Jahren in Paris. Die Mosleys pflegten eine enge Freundschaft zu Hitler. Diana hatte diese Beziehung nie bereut, ebenso wie sie zeitlebens die politischen Überzeugungen ihres 1980 verstorbenen Ehemannes unterstützt hatte. Sie galt zeitweise sogar als die radikalere Faschistin von beiden.

Hitler gehörte auch zu den Gästen ihrer Eheschließung mit Sir Oswald Mosley, die im Oktober 1936 im Wohnzimmer des Propagandaministers Joseph Goebbels stattfand. Hitler schenkte dem Paar ein gerahmtes Foto von sich. 1940 wurde Mosley mit ihrem Mann in Großbritannien als „Gefahr für die öffentliche Sicherheit“ verhaftet und verbrachte die nächsten drei Jahre im Gefängnis. Das Paar lebte seit 1951 in Frankreich.