Resolution 1500

UN-Sicherheitsrat erkennt in neuer Irak-Resolution provisorischen Regierungsrat an und beschließt Aufbau von Unterstützungsmission

BERLIN dpa/ap/afp ■ Der UN-Sicherheitsrat hat am Donnerstag mit einer neuen Irakresolution den provisorischen Regierungsrat in Bagdad voll anerkannt. Zugleich autorisierte der Sicherheitsrat den Aufbau der UN-Unterstützungsmission für den Irak (Unami). Der Resolutionsvorschlag der USA wurde bei Stimmenthaltung Syriens von 14 Ratsmitgliedern angenommen.

Der Sicherheitsrat habe klar gemacht, dass UN und internationale Gemeinschaft mit dem von den Besatzungsmächten geschaffenen irakischen Regierungsrat als „repräsentativem Partner“ zusammenarbeiten können, sagte US-Botschafter John Negroponte. Anfangs hatten die USA eine formale Anerkennung des Übergangsrates als Regierung durchsetzen wollen. Nach heftigem Widerstand aus Frankreich und Russland musste Washington jedoch einen geänderten Entwurf einbringen.

Russland begrüßte nun die neue UN-Entschließung. Die Resolution 1500 solle es ermöglichen, das Übergangsgremium durch eine gewählte Regierung abzulösen, sagte Russlands Vizeaußenminister Juri Fedotow am Freitag. Russland sei bereit, sich an der Unami zu beteiligen und „Fachleute zu entsenden“.

Indes forderte der einflussreiche Schiitenführer Ajatollah Hakim die islamische Welt auf, die irakische Übergangsverwaltung anzuerkennen. Hakim kritisierte vor allem die Entscheidung der Arabischen Liga, den von den USA eingesetzten Regierungsrat nicht als legitime Vertretung des Landes anzuerkennen.

Trotz der neuen Resolution wollen die USA den UN keine Rolle bei der militärischen Sicherung im Irak zubilligen. Washington bemühe sich stattdessen um Truppen aus befreundeten Ländern, berichtete die New York Times. Derweil begann die US-Armee in Tikrit mit der Ausbildung irakischer Rekruten. Sie sollen das Fundament einer neuen Landesverteidigung bilden. In anderen Städten sollen ähnliche Ausbildungen folgen, sagte Oberstleutnant Steve Russell.

Bei zwei Angriffen auf US-Konvois in Westirak wurden am Freitag nach Augenzeugenberichten mehrere US-Soldaten verletzt. Eine Fahrzeugkolonne wurde auf einer Straße zwischen Ramadi und Falludscha angegriffen. Auf einer anderen Straße nahe Falludscha seien drei Minen explodiert, als ein US-Konvoi dort entlanggefahren sei.

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