: Netzwerk für Kinder
Idee der Kindermitbestimmung soll durch Fachforum wiederbelebt werden: Jungbrunnen der Demokratie
Die Ferien sind vorbei, der Spielhof in Kindergarten oder Schule ist neu gestaltet. Der alte Bodenbelag ist weg, die Kletterhilfe zum Baum fehlt, die Kinder, die dort sein sollen, können ihre gewohnten Spiele nicht mehr spielen. Gefragt hat sie keiner.
Kindermitbestimmung war in Hamburg mal ein Thema. Eine behördenübergreifende Arbeitsgruppe „Kinder leben in der Stadt“ kümmerte sich darum. Seit dem Regierungswechsel existiert diese AG offiziell nicht mehr. „Kinderbeteiligung wird von Regierungsseite nicht gewollt und gewünscht“, sagt Karin Heuer von „umdenken“, dem Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung. Grund genug für sie, diesem Thema pünktlich zum Weltkindertag, vom 19. bis 20. September, in Hamburg ein Forum namens „Jungbrunnen der Demokratie“ zu widmen.
Dass Kinder mitbestimmen dürfen, ist für den Chef des Hamburger Kinderschutzbundes, Wulf Rauer, keine Frage. „Die UN-Kinderrechtskonvention schreibt das seit 10 Jahren vor“, sagt Rauer, der die Tagung unterstützt. Doch während andere Länder wie Schleswig-Holstein längst eine Kinderbeteiligung in Gemeinden verankert haben, liegt Hamburg da „weit zurück“.
Das Fachforum, das sich an alle Interessierten richtet, eröffnet denn auch mit einem Vortrag der Kieler Wissenschaftlerin Raingard Knauer, die seit Mitte der 90er existierende Kinderbeteiligung in Schleswig-Holstein beforscht hat. Ziel der Veranstaltung, so Karin Heuer, sei ein „Netzwerk“ von Menschen ins Leben zu rufen, die Kinderbeteiligung wollen, um diese von der Basis her durchzusetzen. KAJ
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