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Archiv-Artikel

Weg frei für Autofreie

Für die erste autofreie Siedlung Kölns hat der Stadtrat nun endlich die planungsrechtliche Grundlage geschaffen

KÖLN taz ■ Rolf Bauerfeind vom Verein Autofreie Siedlung Köln ist ein Stein vom Herzen gefallen. Die Erfüllung seines Wunsches vom autofreien Wohnen ist ein gutes Stück näher gerückt. Denn der Rat der Stadt Köln hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause dem Bebauungsplan für das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk in Nippes zugestimmt. „Wir sind glücklich und erleichtert“, sagt Bauerfeind. „Nach zehn Jahren haben wir endlich eine planungsrechtliche Grundlage.“

Den gleichen Wunsch wie der Schriftführer des Vereins hegen derzeit rund 3.000 Interessenten. Gebaut werden voraussichtlich bis zu 500 Wohneinheiten. Ganz in trockenen Tüchern ist die erste komplett autofreie Siedlung Kölns allerdings noch nicht. Ende des Monats soll es erneut Gespräche zwischen dem Investor Kontrola, der Stadt und dem Verein geben. Einer der Knackpunkte: Kontrola möchte eine Festlegung auf autofreies Wohnen im Vertrag mit der Stadt so weit wie möglich verhindern. Die Firma fürchtet Nachteile bei der Vermarktung.

Bauerfeind rechnet in diesem Jahr nicht mehr mit dem ersten Spatenstich. Dafür seien noch zu viele Fragen offen. Doch eine Verzögerung von ein paar Monaten kann seine Stimmung nicht mehr trüben: „Ich habe zehn Jahre gewartet, dann kann ich auch noch bis nächstes Jahr warten.“

TOM FRASETZKY