Alles andere als effektiv

Umweltverbände wollen mit ökonomischen Argumenten den Bau desTiefwasserhafens an der niedersächsischen Nordseeküste verhindern

HANNOVER taz ■ Dass Umweltschützer nicht nur Pflanzen und Tiere retten können, zeigte sich gestern, als BUND und WWF Studien präsentierten, die den Tiefwasserhafen als ökonomischen Unsinn geißelten. Die Riesen-Containerschiffe mit 16 Metern Tiefgang, die nach Aussagen der Jadeweserport-Befürworter eines Tages in Wilhelmshaven landen sollen, würden sich wirtschaftlich nicht rechnen.

„Mit mehr als 15 Metern Tiefgang würden die Ultraschiffe derzeit kaum einen Container-Terminal auf der Welt anlaufen können“, sagte Berater Walter Feldt, der für den BUND eine Expertise erstellt hat. Es sei auch „ein Witz“, dass die Reeder ihre dicken Pötte zukünftig nach Rotterdam abziehen würden, wenn sie Bremerhaven oder Hamburg nicht mehr anlaufen könnten.

Angebliche Kostenvorteile würden vor allem beim Warentransport nach Skandinavien und Osteuropa schnell aufgezehrt. Die LKWs aus den Niederlanden würden schon heute, sagt Wendt, „zu oft im Stau im Ruhrgebiet oder auf der A 2 stecken bleiben“.

Auch das Jobargument der Tiefwasserhafen-Fans widerlegt die Studie: Der neue, hoch automatisierte Containerterminal in Hamburg-Altenwerder habe statt der versprochenen 4.000 lediglich 300 Arbeitsplätze geschaffen. Die Kosten pro geschaffenem Arbeitsplatz lägen bei zwei Millionen Euro. Wendt: „Das ist alles andere als effektiv.“ taz