Wochenübersicht: Konzert: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Später ist die Sache ganz einfach. Wenn es mit der Karriere geklappt hat. Dann braucht man in sein Info auch nur reinschreiben, dass Bob Dylan eben Bob Dylan ist oder die Rolling Stones Rolling Stones. Selbstreferenzielle Systeme. In jungen Jahren aber pflückt man für seine Presseschau noch jede Blume vom Wegesrand, und über Olaf Ton etwa waren von der Süddeutschen Zeitung rauf bis zum Darmstädter Echo solche Schnipsel zu lesen: „Blasmusik von einem anderen Stern“, „Feuerwerk der Einfälle“, „Originalität, Spielwitz und technische Perfektion sind die Zutaten für eine fesselnde Mischung, die von Free Jazz bis HipHop reicht … In ekstatischen Höhenflügen zelebrieren die Instrumentalisten ihre geradezu besessene Spielfreude“, „eine Band …, deren Konzept unerschrocken frisch ist und deren abgezockte Blasmusik ohne Umwege aufs Publikum überspringt“. „Von diesen Freigeistern darf zu Recht noch Großes erwartet werden.“ Was jetzt alles wirklich Laune machend klingt, dass man doch mal bei den besessenen abgezockten feuerwerkenden frischen Berlinern Blasmusikern vorbeihören möchte. Sie spielen am Samstag an der Lohmühle in Treptow (Lohmühlenstraße/Ecke Kiefholzstraße). Umsonst und draußen. Und wenn man dann noch weiß, dass Olaf Ton ihre Debüt-CD bei Leo Records veröffentlichen durften, wird das fast schon zur Pflicht. Ein Pfund Geschichte: Maanam. Hab ich mal gut und gern bereits vor 20 Jahren gesehen und als düster drängelnd in Erinnerung. So ’ne Art Wave als schwarzes Theater. Sollen ruhiger geworden sein mit der Zeit und stehen einfach für sich selbst. Maanam. Eines der wichtigsten Kapitel polnischer Rockgeschichte. Am Sonntag im Tränenpalast. Und ab Mittwoch gibt es bei den Heimatklängen auf dem Kulturforum ein Wiederhören mit den Klezmatics, die diesmal mit Gospelsängern aufgerüstet haben.
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