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Archiv-Artikel

Ans andere Ufer verbannt

Drei heimatlose Beach-Clubs sollen umziehen: Entweder nach Steinwerder, an den Spreehafen oder nach Wilhelmsburg. Entschieden wird in zwei Wochen. Ohne schnelle Einigung fällt die Beachclub-Saison 2009 ersatzlos aus

Die drei Altonaer Beach-Clubs „Lago Bay“, „Hamburg del mar“ und „City Beach Club“, die dem neuen Fährterminal weichen müssen, werden auf die andere Elbseite umziehen. In Zukunft sollen die Gäste ihre Caipirinhas am Reiherstieg in Wilhelmsburg trinken – oder neben dem Musical-Zelt in Steinwerder. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs, das Vertreter der Bezirke und verschiedener Behörden am Montagabend mit den Betreibern geführt haben.

Neuer Standort-Favorit ist derzeit ein 25.000 Quadratmeter großes Gelände in Steinwerder, direkt neben dem Zelt von „König der Löwen“. Die Club-Betreiber würden dann ein Schiffs-Shuttle einrichten, dass die Besucher über die Elbe bringt.

Besitzerin des Grundstücks ist die Hamburger Hafenbehörde Port Authority. Grundsätzlich hat diese nichts dagegen, dass sich dort künftig mehrere Strandcafés niederlassen. Es gibt allerdings noch ein paar Fragen zu klären. Direkt nebenan, auf dem Gelände der Logistikfirma Buss, lagern größere Mengen brennbaren Gefahrenguts. Experten sollen in den kommenden Tagen prüfen, ob und unter welchen Bedingungen sich die Beach-Clubs in unmittelbarer Nachbarschaft niederlassen dürfen.

Zweite Alternative ist ein 30.000 Quadratmeter großes Gelände am Reiherstieg in Wilhelmsburg, auf dem bislang das jährliche Dockville-Festival stattfindet. Die Fläche ist ein wenig größer als die in Steinwerder. Der Reiherstieg sei zwar geeignet, erklärte Markus Schreiber (SPD), Bezirksamtschef von Hamburg-Mitte. Allerdings biete sich das Grundstück nicht unbedingt an. Auch die Betreiber zeigten sich am Montag nicht gerade begeistert von der Idee, nach Wilhelmsburg umzuziehen. Wie Schreiber mitteilte, wollen sie sich auch noch ein Gelände am Spreehafen auf der Veddel ansehen.

Ein zunächst diskutierter Standort zwischen Landungsbrücken und Fischmarkt wurde hingegen von der Runde endgültig verworfen – er ist schlicht zu klein. Zudem hatten zahlreiche Bewohner der Gegend rund um die Hafenstraße in den vergangenen Wochen gegen den Standort und die damit einhergehende „Privatisierung des Elbufers“ protestiert.

In genau zwei Wochen soll laut Stadtentwicklungsbehörde die Frage geklärt werden, welcher der Standorte es nun definitiv sein soll. Sollte keine schnelle und auch auf Dauer tragfähige Einigung gefunden werden, werden die Beach-Clubs in diesem Jahr das tun, was ihnen der Hamburger Sommer schon oft genug vorgemacht hat: einfach ausfallen. MARCO CARINI