: Kalif will in Köln bleiben
Islamistenführer Kaplan hat neuen Antrag auf Schutz vor Abschiebung gestellt. Anwältin: Türkei unglaubwürdig
NÜRNBERG/KÖLN ap ■ Der Islamistenführer Metin Kaplan hat beim Nürnberger Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge einen weiteren Antrag auf Abschiebeschutz gestellt. Ein Behördensprecher sagte gestern, es werde nun geprüft, ob für Metin Kaplan Hindernisse für eine Abschiebung in die Türkei bestünden. Metin Kaplan soll in der Türkei wegen Hochverrats vor Gericht gestellt werden.
In Deutschland war der selbst ernannte „Kalif von Köln“ bis Mai 2003 inhaftiert, weil er öffentlich dazu aufgerufen hatte, einen Rivalen zu ermorden. Das Kölner Verwaltungsgericht hatte für Kaplan einen Abschiebestopp bis mindestens 27. Juli verhängt. Kaplans Karlsruher Anwältin begründete den Antrag in einer Mitteilung damit, dass neue Tatsachen vorlägen, die einen Abschiebeschutz ihres Mandanten erforderten. Unter anderem habe die Polizei einem türkischen Anwalt, der im Fall Kaplan vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster ausgesagt hatte, bei dessen Rückkehr in die Türkei mitgeteilt, dass er beobachtet werde. Es dränge sich ein Zusammenhang mit dem Fall Kaplan auf. Der Verdacht liege nahe, dass die Zusagen der Türkei, wonach Kaplan ein faires Verfahren erhalten solle, unglaubwürdig seien, so die Anwältin.