: UBS berät Senat
Die Schweizer Großbank hilft beim Verkauf der Immobilien, die den Bankenskandal ausgelöst hatten
Der Senat ist dem geplanten Verkauf der Immobilien-Altlasten aus dem Bankenskandal einen Schritt näher gekommen: Laut dem in dieser Woche veröffentlichten Ausschreibungsergebnis soll die Schweizer Großbank UBS das Land Berlin beraten bei dem Verkauf von rund 38.000 Wohnungen sowie von weiteren Immobilien wie Seniorenpflegeheimen, Einkaufszentren, Tankstellen und einem Spaßbad.
Die im Jahr 1994 gegründete landeseigene Berliner Bankgesellschaft hatte das Geld einiger Anleger in Immobilien investiert und dabei über die Laufzeit von bis zu 30 Jahren eine hohe Rendite garantiert. Doch die Mieteinnahmen sprudelten nicht so wie versprochen und die Bank musste dennoch für die Garantien einstehen. An dem Skandal zerbrach die große Koalition unter Eberhard Diepgen (CDU). Um den Zusammenbruch der Bankgesellschaft zu verhindern, übernahm der Senat Risiken von bis zu 21,6 Milliarden Euro.
Die Immobilien, um die es bei dem Geschäft ging, sind inzwischen in der landeseigenen Berliner Immobilienholding gebündelt. Sie will die Immobilien nun gebündelt verkaufen. Der Käufer soll auch alle Garantien übernehmen, die die Bankgesellschaft ihren Anlegern gegeben hatte. Wenn der Verkauf gelingt, könnte das Land einen Schlussstrich unter den Bankenskandal ziehen und müsste nicht mehr bis zum Ende der Laufzeit der Anlagen im Jahr 2032 warten.
Ungewöhnlich ist der Zeitpunkt für den geplanten Verkauf. Wegen der Wirtschaftskrise sind die Preise für Immobilien derzeit recht niedrig. Bei der ersten Vorstellung der Pläne im September hatte Sarrazin sich dennoch zuversichtlich gezeigt. Es handele sich schließlich um „handfeste Immobilen, über die sämtliche Daten vorliegen“. Viele Anleger würden derzeit einen „sicheren Hafen“ für ihr Geld suchen. Es werde aber keinen Verkauf um jeden Preis geben, versicherte Sarrazin. Wenn es kein gutes Angebot gebe, werde man die Immobilien behalten.
Die Banker von der UBS wollten zu der Frage, wie gut die Immobilien bei der derzeitigen Marktlage verkäuflich sind, nichts sagen. „Das kommentieren wir nicht“, so eine Sprecherin. SEBASTIAN HEISER