lokalkoloratur

Den Leichtathleten ist das Problem bekannt: Mitten im Wettkampf gehen die Gliedmaßen, mit denen sie höherschnellerweiter kommen wollen, abhanden. So ging es am späten Sonntagnachmittag bei den Weltmeisterschaften in Paris auch Ingo Schultz. Nach drei Vierteln der Halbfinallaufstrecke musste der 400-Meter-Läufer der TSG Bergedorf Hamburg feststellen: „Die Beine waren nicht mehr da.“ Nicht genau überliefert ist, wie der diplomierte Elektrotechniker sich dennoch ins Ziel schleppen konnte. Immerhin wurde er ohne Füße noch Siebter und mithin Vorletzter – was war wohl dem Letzten abhanden gekommen? –, verpasste damit aber das Finale und die Chance, seine Vizeweltmeisterschaft von vor zwei Jahren zu verteidigen. „Ich war nicht so fit“, gesteht Super-Ingo freimütig, „sonst wäre ich nicht jämmerlich ausgeschieden.“ Sein Trainer fand ebenfalls einen Mangel: „Ingo war laufend krank. Die letzten 100 Meter kannst du dann natürlich nicht trainieren.“ Das war ganz offensichtlich in erster Linie den Beinen bewusst. else