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Archiv-Artikel

Prozess wegen Fall Reemtsma

Der Bruder des Reemtsma-Entführers Thomas Drach, Lutz Drach, muss sich vom 13. September an vor dem Landgericht Aachen wegen Geldwäsche verantworten. Der 33-Jährige soll sechs Millionen Franken (3,9 Millionen Euro) aus der Lösegeldsumme der Entführung des Hamburger Millionärs Jan Philipp Reemtsma von 30 Millionen Mark (15,3 Millionen Euro) versteckt und „gewaschen“ haben. Drach werde gewerbs- und bandenmäßige Geldwäsche in drei Fällen vorgeworfen, erklärte das Gericht. Der Verbleib des Geldes sei bisher nicht geklärt. Drach droht eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Er ist bereits einschlägig vorbestraft. Lutz Drach war aufgrund eines internationalen Haftbefehls am 25. November 2002 auf dem Flughafen von Madrid verhaftet worden, als er gerade in ein Flugzeug nach Brasilien steigen wollte, und sitzt seither in Untersuchungshaft.

Der Hamburger Millionär Reemtsma war 1996 von Thomas Drach und drei Komplizen entführt und gegen 30 Millionen Mark Lösegeld freigelassen worden. Thomas Drach wurde nach einer abenteuerlichen Flucht Anfang 1998 in Argentinien gestellt und 2001 in Hamburg zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Bis auf einige 100.000 Euro ist das Lösegeld verschwunden. ap