: Rot-Grün diskutiert Afghanistan-Einsatz
Morgen vorentscheidet Sicherheitskabinett über Bundeswehr-Einsatz in Kundus
BERLIN dpa ■ Das Bundessicherheitskabinett trifft an diesem Mittwoch eine Vorentscheidung zur Ausweitung des Afghanistan-Einsatzes. Das teilte Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) am Montag mit. Dem Sicherheitskabinett gehören neben Kanzler und Verteidigungsminister noch der Außen- und der Innenminister an.
Struck zufolge sollten vor der Entscheidung der Regierung in etwa zwei Wochen die Vorsitzenden der Oppositionsfraktionen über die Ergebnisse des Erkundungsteams informiert werden. Die Gruppe aus Ministerien-Vertretern war am Sonntag nach Berlin zurückgekehrt. Sie prüfte fünf Tage lang die Stadt Kundus im Norden Afghanistans auf ihre Tauglichkeit als Standort eines Wiederaufbauteams aus deutschen Soldaten und Zivilisten. Zu den Ergebnissen sagte Struck zunächst nichts, die Regierung hatte aber eine Ausweitung des Einsatzes bisher befürwortet. Die endgültige Entscheidung darüber fällt der Bundestag. Struck zufolge könnten erste Soldaten bereits im Herbst in Kundus stationiert werden. Im Frühjahr könnten 200 bis 300 Soldaten dort sein.
Die Auslandseinsätze der Bundeswehr haben in der ersten Jahreshälfte 2003 rund 600 Millionen Euro gekostet, Ende des Jahres sollen es 1,4 Milliarden Euro sein.