Scharon erfreut Chirac

Nach diplomatischen Ausfällen wegen Antisemitismus-Vorwürfen stimmt ein Lob von Israels Premier Paris milde

PARIS afp ■ Nach einem heftigen Schlagabtausch um Antisemitismus in Frankreich hat Israels Premier Ariel Scharon zur Zufriedenheit der Pariser Regierung eingelenkt. Frankreich nehme Scharons Lob für den Einsatz von Staatschef Jacques Chirac gegen den Antisemitismus „natürlich mit Zufriedenheit“ zur Kenntnis, sagte Außenamtssprecher Hervé Ladsous. Scharon hatte am 18. Juli die französischen Juden zum „sofortigen“ Auswandern aufgefordert und damit nachhaltige Verärgerung in Paris ausgelöst. Chirac hatte erklären lassen, Scharon sei in Frankreich vorerst „nicht willkommen“, bis er seine Kritik erläutert habe. Mittwochabend lobte Scharon vor französischen Einwanderern Chiracs Kampf gegen den Antisemitismus als beispielhaft.

Zuletzt sei ein neuer Ausbruch des Antisemitismus in Frankreich zu beobachten gewesen, „und wir wissen den Einsatz von Jacques Chirac und seiner Regierung dagegen sehr zu schätzen“, empfing Scharon 200 jüdische Einwanderer aus Frankreich. Er hoffe, dass andere Länder diesem Beispiel folgten. Scharon forderte, zwischen dem Kampf gegen Antisemitismus und der „Förderung der Einwanderung nach Israel“ zu unterscheiden.