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Archiv-Artikel

15 Tote bei Gasexplosion

Bauarbeiter verursachen Unglück nahe der belgischen Hauptstadt. Leck in Pipeline geschlagen. 200 Verletzte

BRÜSSEL ap ■ Eine verheerende Gasexplosion hat gestern die Umgebung Brüssels erschüttert und bis zu 15 Menschen das Leben gekostet. 200 Personen wurden nach offiziellen Angaben verletzt, 40 davon schwer.

Die Explosion in einem Industriegebiet von Ghislenghien rund 30 Kilometer südwestlich von Brüssel ereignete sich, nachdem Bauarbeiter versehentlich ein Leck in eine Gaspipeline geschlagen hatten. Noch in 10 Kilometern Entfernung ließ die Detonation die Erde beben, wie Augenzeugen berichteten.

Riesige orangerote Flammen stiegen über dem Unfallort auf und versengten noch Fahrzeuge, die mehrere hundert Meter entfernt standen. Auch zwei nahe gelegene Fabriken fingen Feuer.

Unter den Verletzten waren nach Angaben des Innenministeriums auch Polizisten und Feuerwehrleute, die zur Untersuchung des Lecks vor Ort waren. Einheiten der Armee waren im Einsatz, um die Rettungsarbeiten zu unterstützen. Militärhubschrauber flogen Verletzte in Krankenhäuser. Die Anwohner wurden angewiesen, in ihren Häusern zu bleiben und Türen und Fenster geschlossen zu halten. Das Gesundheitsministerium betonte aber, der Rauch sei ungiftig. Eine Evakuierung sei nicht angeordnet worden. Die Autobahn E 429, die durch das Gebiet führt, wurde in beiden Richtungen gesperrt.

Ministerpräsident Guy Verhofstadt wollte noch gestern aus seinem Toskana-Urlaub nach Belgien zurückkehren, auch Sozialminister Rudy Demotte wollte seinen Urlaub in Bulgarien unterbrechen, um heute Verletzte in Kliniken zu besuchen