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Archiv-Artikel

Luftangriff in Gaza

Israelische Kampfhubschrauber greifen Flüchtlingslager mit Raketen an. Hamas-Spitze geht in den Untergrund

GAZA dpa/afp ■ Bei einem israelischen Hubschrauberangriff auf ein palästinensisches Flüchtlingslager im Gaza-Streifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens ein Mensch getötet und mehr als zehn weitere verletzt worden. Kampfhubschrauber hätten am Dienstagabend Raketen auf das Flüchtlingslager von Dschabalija im nördlichen Gaza-Streifen abgefeuert, teilten palästinensische Sicherheitskräfte mit. Zwei Hubschrauber hätten zwei Fahrzeuge ins Visier genommen. Hunderte Menschen versammelten sich nach dem Angriff um die Autos. Es handelte sich bereits um den dritten israelischen Luftangriff im Gaza-Streifen seit der gezielten Tötung des Hamas-Führungsmitglieds Ismail Abu Schanab am 21. August. Zuletzt waren am Sonntag in Gaza vier Hamas-Mitglieder bei einem Luftangriff getötet worden.

Angesichts drohender israelischer Liquidierungen ist die militärische und politische Führung der radikalen palästinensischen Hamas-Organisation in den Untergrund gegangen. Nach Berichten aus Gaza zeigte sich bei der Beerdigung zweier Hamas-Aktivisten am Montag keiner ihrer Anführer mehr in der Öffentlichkeit. Bereits am Wochenende hatte der Hamas-Führer Abdelasis Rantisi bekannt gegeben, Hamas habe eine alternative Führung etabliert, die aktiviert werde, wenn Israel alle Hamas-Spitzen gezielt töten sollte.

Derweil haben israelische Soldaten in Zivil gesten zwei militante Palästinenser aus einem Krankenhaus in Nablus entführt. Die Al-Aksa-Mitglieder waren am Freitag bei einer Schießerei mit israelischen Truppen verwundet worden. Die Soldaten drangen in die Intensivstation des Rafidijeh-Hospitals ein und trugen die Männer auf Bahren in einen Krankenwagen. Nach Armeeangaben wurden die beiden in ein Krankenhaus nach Israel gebracht. Sie sollen zahlreiche Anschläge begangen haben.