Indien beschuldigt Pakistan

Indiens Vizepremier macht Pakistan für Bombay-Anschläge mitverantwortlich

DELHI dpa/rtr/taz ■ Die Zahl der Todesopfer nach den Bombenattentaten vom Montag in der indischen Metropole Bombay ist laut Polizei inzwischen auf 50 gestiegen. Von den 154 Verletzten schwebten 13 in Lebensgefahr.

Der stellvertretende Ministerpräsident und Hindu-Hardliner Lal Krishna Advani machte gestern Pakistan für die Anschläge verantwortlich: „Der Terrorkrieg unseres Nachbarn richtet sich gegen ganz Indien“, sagte Advani. Pakistans Regierung hatte die Anschläge umgehend als Terrorismus verurteilt.

In Teilen Indiens wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Noch am Montag fand die Polizei neun Sprengsätze in einem Eisenbahntunnel 125 Kilometer nördlich von Bombay. Sie dementierte Berichte von ersten Festnahmen. Die Fahndung konzentriere sich auf muslimische Extremisten, sagte Bombays Polizeichef. Hinter den Anschlägen, für die bisher niemand die Verantwortung übernahm, vermutete Advani zunächst verbotene islamistische Studentengruppen, die mit pakistanischen Islamisten kooperieren. Er forderte Pakistan auf, bekannte gewaltbereite Muslime auszuliefern.

Die beiden Bomben waren am Montag Mittag fast zeitgleich in Taxis explodiert, die erste auf einem Basar bei einem Hindutempel, die zweite am Wahrzeichen Bombays, dem Gateway of India.