unterm strich
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Tot: Die Schriftstellerin Isabella Nadolny ist am Samstag im oberbayerischen Traunstein im Alter von 87 Jahren gestorben. Wie ihr Sohn, der Autor Sten Nadolny, am Sonntag der dpa mitteilte, erlag Sie den Folgen eines Schlaganfalls. Isabella Nadolny wurde vor allem in den 60er-Jahren einem größeren Publikum durch ihre Romane „Ein Baum wächst übers Dach“, „Vergangen wie ein Rauch“ und das „Seehamer Tagebuch“ bekannt. Darin verarbeitete sie das Schicksal und die Erfahrungen ihrer Familie, deren Wurzeln bis nach Moskau reichen. Ihr Sohn Sten erhielt 1983 den Ingeborg-Bachmann-Preis für seinen Roman „Die Entdeckung der Langsamkeit“. Noch bis wenige Jahre vor ihrem Tod arbeitete Isabella Nadolny als Übersetzerin. Es muss ein erfülltes Leben gewesen sein: Auf die Frage ihres Verlegers, warum sie nie melancholische Bücher schreibe, antwortete Isabella Nadolny, sie habe zu viel Glück im Leben gehabt, um etwas Trauriges zu schreiben.

Pech im Leben, Glück in der Architektur haben die Bewohner einer brasilianischen Favela: Die Stiftung Bauhaus Dessau hat im Auftrag der Stadtverwaltung von Rio de Janeiro ein städtebauliches Modellprojekt für eines der 500 Armutsgebiete entwickelt. Am kommenden Donnerstag wird als erstes Gebäude ein Medien- und Informationszentrum an die Einwohner der Favela Jacarezinho übergeben. Hintergrund der Zusammenarbeit mit Rio de Janeiro ist das Favela-Bairro-Programm der Stadt. Es hat zum Ziel, Armutsgebiete aufzuwerten und in den gesamtstädtischen Zusammenhang zu integrieren. In dem viergeschossigen Medienzentrum, dem so genannten Nucleus, sollen Jugendliche künftig in Medientechnik – Video-, Schnitt- und Tontechnik – ausgebildet werden.